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Einreise nach Armenien

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Armenien Die Kultur Musik

Armenische Musik

Armenische Musik

Seit grauer Vorzeit hatte Armenien sein eigenes  System der musikalischen Dartstelleung, d.h. eigene Noten, genannt das “ System der armenischen Khaz“. Es sind eine Art mittelalterliche Noten. Das Khaz System ermöglichte es monovakale Melodien und Gospels auf zu schreiben, soweit es den Tonfall, die Tondauer, die Lautstärke, Tonfärbung, die Kolorierung der Melodie und andere Elemente betrifft.

Dieses Khaz Notensystem wurde für etwa 10 Jahrhunderte benutzt, d.h. vom 8. Bis 18. Jahrhundert. Obwohl es eine weite Reichweite der Symbole hatte, war die Anwendung dieses speziellen Systems schwierig und in verschiedenen Belangen unzureichend, speziell, Melodien auf zu zeichnen  und dann zu lesen. Das war der Grund, weshalb man das System schrittweise abgeschafft hat und im 18. bis 19. Jahrhundert geriet es komplett in Vergessenheit. In dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts wurde ein neues, einfacheres und leichter zu handhabendes System in der armenischen Musik eingeführt.

Das neue System  wurde von dem Musiker und Reformer des armenischen Notensystems, dem Lehrer Hambardzum Limonjan zusammengestellt und entwickelt.Das neue System  wendet nicht das europäische fünf Zeilen System an.Dadurch entsteht die Möglichkeit, die Melodie zwischen die Textzeilen des ( spirituellen) Gedichtes zu schreiben und so die musikalische Darbietung des Textes zu verwirklichen. Komitas nutzte meistens dieses System auf seinen Reisen um Volksmusik fest zu halten.

Komitas war der wichtigste Sammler armenischer Volksmusik und seine genauen und detaillierten Forschungen ermöglichten eine eigene Wissenschaft armenischer Musik . Seine eigenen musikalischen Schöpfungen, Volkslieder und Chöre, liturgische Gesänge sind heute noch bei den Armeniern beliebt und viele betrachten ihn als ihren wichtigsten Komponisten.

Geboren als Soghomon Soghmanian in Kutaia, Türkei, studierte Komitas zuerst in Ejmiadzin, dem geistigen Zentrum der Armenisch Apostolischen Kirche, wo er die Kunst der liturgischen Gesänge lernte und einen Chor gründete und leitete. Hier veröffentlichte er einen Band armenischer Volkslieder. Von dieser Zeit an begann er ein Leben lang armenische Volks- und liturgische Gesänge zu erforschen.

Kurz danach wurde er zum Priester geweiht und nahm den Namen Komitas an. Er reiste  1896 nach Berlin und schrieb sich im Privatkonservatorium von Richard Schmidt ein. An der Friedrich Wilhelm Universität studierte er Aesthetik.

Im Jahre 1899 kehrte er nach Ejmiadzin zurück und verbrachte die nächsten 15 Jahre mit Feldforschungen im ganzen Reich, sammelte und übersetzte armenische, kurdische und türkische Volkslieder und Tanzmelodien. Weiter erforschte er das alte armenische Notensytem Khaz aus dem 11. Jahrhundert.

Diese Feldforschungen legten die Grundlage für die Musik von Komitas und seine Tätigkeit als Chorleiter, Lehrer und Schriftsteller. Er setzte diese Aktivitäten nach seinem Umzug nach Konstantinopel fort.  Er trainierte und leitete den Gusan Chor mit 300Mitgliedern,trat als Solist auf und zeichnete zwischen 1912 und 1913 zusammen mit dem Pariser Opernchor und dem Solisten Armenak Shahmouradian Schallplatten auf.

Im Jahre 1915 wurde er zusammen mit anderen Armenischen Intellektuellen in das Innere der Türkei deportiert. Er wurde zwar vom Schicksal seiner Freunde verschont und konnte nach Kostantinopel zurück kehren. Hier fand er allerdings sein gesamtes Werk,  Manuskripte, Aufzeichnungen seiner Ergebnisse des Khaz Notensystems und seine Bücherei in totalem Chaos wieder.Ein komplettes Verzeichnis seiner Manuskripte, seiner Aufzeichnungen und Erkenntnisse zu dem Khaz Notensystem waren aber von seinen Schülern beiseite geschafft worden.

Die Phase des Schweigens  von Komitas dauerte von 1919 bis zu seinem Tode 1935 in Paris. Er war zunächst in Konstantinopel eingeliefert worden, wurde  dann aber in ein Krankenhaus im jüdischen Viertel von Paris gebracht. Hier verbrachte er den Rest seines Lebens und schwankte zwischen Momenten geistiger Klarheit und langeren Phasen in totalem Chaos.

Komitas war ursprünglich  eine dauernde Inspiration für beide, den Komponisten und den Interpreten. Viele Künstler wenden sich an seine  fröhlichen, musikalischen Anregungen und schaffen Werke in den verschiedensten Stilen für die verschiedensten Instrumente.Diese Ausarbeitungen nach Komitas sind erfrischend, einzigartig und vielfältig, so erscheint der Geist der Armenischen Klassik in jedem dieser Werke.

Der Interpret einiger bekannter Werke von Komitas war Sergej Aslamazian, der Gründer und Celist  des Komitas Quartetts. Nicht nur ein herausragender Interpret sondern auch als Kompnist bereicherte er das Repertoire armenischer Musik für Quartette. Aslamazian bewunderte immer Komitas und er betrachtete dessen spätere Werke als unübertroffen und perfekt.

Aus diesem wichtigen Grunde fühlte sich Aslamazian verantwortlich, bei seinen Arbeiten diese hohen Standarts aufrecht zu erhalten. Er beherrschte die Quartet Musik mit allen seinen Geheimnissen und realisierte bei seinen Arbeiten das maximal Mögliche im Bereich der Quartet Musik und strebte eine größtmögliche Harmonie und reinen Klang an. <<Habrban>>, <<Shogherjan>>, << Erkinkn ampela>>, << Keler-tsoler>>, << Vaghar-shapat Tanz>> und << Kele-kele>>, alle diese Werke wurde auf höchstem künstlerischen Niveau vollendet unter einer herausragenden Kenntnis der Möglichkeiten eines Quartetts.
Aslamazian nähert sich jedem Instrument in spezifisch einmaliger Weise und erreicht so einen farbigen Klang. Manchmal glaubt man armenische Volksinstrumente zu hören und nicht eine Violine, eine Viola oder ein Cello.

Klassische Musik

„ Ich bin zutiefst davon überzeugt, daß Spendiarov und Komitas die Urväter der armenischen klassischen Musik sind. Sie schufen die grundsätzlichen Trends, welche die Entwicklung der armenischen Musik für viele Jahrzehnte prägten“ A.I. Khachaturian

Alexander Spendaryan ist ein armenischer Komponist und Dirigent. Zuusammen mit Komitas war er einer der Gründer der armenischen Schule des 20. Jahrhunderts. Wie Die Fünf, speziell Rimsky-Korsakov, brachte er in großem Umfang die Musik Osteuropas und des Nahen Ostens voran.

Seine ersten Jahre verbrachte er auf der Krim, zuerst in Kakhovka, dann in Simferopol ( 1882 bis 1890), wo er an einem Gymnasium studierte. 1895 grudierte er an der Rechtsfakultät der Moskauer Universität. Hier hatte er in einem Studentenorchester, geleitet von Klenovsky, Violine gespielt. Klenovsky empfahl ihm nach St. Petrsbur zu gehen und bei Rimsky- Korsakov ( 1896 – 1890) zu studieren.

Spendiaryan ging auf die Krim zurück und entwickelte dort die musikalische  Erziehung. Von 1908 leitete er die Gesellschaft der Amateurmusiker und der dramatischen Kunst, weiter war er in der Leitung der Jalta Abteilung der russischen Musik Gesellschaft tätig. Er dirigierte in Moskau, St. Petersburg, in verschiedensten russischen Städten und im Ausland.

1916 traf er Hovhannes Tumanyan in Tiflis. Es war Tunanyans Gedicht  <<Tmkabereti arume>> ( Die Gefangennahme von Tmakabert) wonach er die Oper Almast schrieb, welche zuerst in Moskau      ( 1930), dann in Odessa und Tiflis,  1933 wurde die Staatsoper in Eriwan hiermit eröffnet. Spendiaryan lebte in Eriwan von1924 bis zu seinem Tode. 1925 wurde er offiziell „Künstler des Volkes der Armenischen Sowjet Republik“, 1939 wurde die Oper nach ihm benannt und 1967 wurde sein Haus ein Museum.

Spendiarzyan‘s Musik zeigt eine beachtliche Entwicklung, die zu der Oper Almast führte. Hierfür war der Weg durch seine orchestrale Arbeit geebnet worden. In der Form, Orchestrierung, Stuktureller Varianz und Programmatik blieb die Oper nahe an den Grundregeln der russischen Oper.

Das symphonische Bild „Drei Palmen“ von Lermotov ist charakteristisch. Shahverdyan vergleicht diesen Orientalismus mit dem von Rimsky Korsakovs Antar und Balakirevs Tamara. Das Werk wurde als „Die sieben Töchter des König Djinn“ im Jahre 1913 in der Kroll Oper in Berlin aufgeführt, mit der Choreografie von Fokine und der Pavlova  in der Hauptrolle. In den beiden Folgen „Krimskiye eski“ nutzte Spendiaryan Melodien der Krim Tataren und Ukraine und behielt deren Rhythmus und Stil bei, schrieb die Partitur speziell für weite Anwendung von Schlagzeug.

Spendiaryan legte in seinen Werken die Grundlage für armenische Orchestermusik, sein Werk Almast zeigte nun eine Entwicklung zu nationaler Oper.
Das Werk nimmt gewisse Elemente der russischen Operntradition, aber die Musik  ( Armenische und persische Volksmusik), die Thema der Handlung    ( die Kämpfe der Armenier gegen die Perser im 18. Jahrhundert ) und die psychologische Behandlung, der Character von Almast im Mittelpunkt, geben dem Werk einen eigenen Charakter. Der Konflikt bildet die Grundlage des Aufbaus. Dafür wurde ein komlexes System verschiedener Leitmotive eingesetzt und ein echter Stil einer Symphonie erreicht.

Spendiaryan nahm armenische Volslieder und Tänze und dazu persiche mugamat von den Sammlungen Nikoghayos Tigranyan und versuchte das Timbre der Volksinstrumente zu rekonstruieren. Hierzu fügte er einige orientalische Schlagzeuge ( wie Dayra, Dhol und Dimlipido ) in sein Orchester ein. Verschieddene thematische Quellen unterstützen den Charakter von Almast, und jede davon erhält eine eigene individuelle Form einer dramatischen Entwicklung. Die Rolle von Almast, wie z,B, ihr berühmter Tanz in Akt 3,ist das Epizentrum des ganzen Konflikts.

Volks Musik

Die Armenisch Volksmusik hat eine große Tradition und düfte in der Welt einmalig sein. Seit den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts reisten Ethnographen und Musikwissenschaftler durch die entlegensten Dörfer und Städte in Anatolien und im Kaukasus, allen voran der bekannte Priester Komitas und sammelten armenische Lieder und Tänze.

Aktuell sind mehr bals 30.000 Stücke an verschiedenen Plätzen archiviert, jedes mit dem Rhythmus und charakteristischen Merkmalen, jedes mit seinem eigenen Nahöstlichen Stil und in einem Dialekt, der möglicherweise schon hinter dem nächsen Berg nicht mehr bekannt ist.  Das heutige Musik-Programm, welches von traditionellen armenischen Musikern geboten wird, bietet die seltene Gelegenheit die Kraft und Vielfalt dieser Musik , welche über Jahrhunderte Bestandteil armenischer Bräuche und des täglichen Lebens war, kennen zu lernen. Volkstümliche Tänze und Liebeslieder ( ashugh) werden abgewechstelt von Liedern der Emigranten und Arbeiter, epischen mittelalterlichen Versen, Hochzeitstänzen  und Schlafliedern ( diese zählen an die hunderte und sind berühmt für ihre packende Lyrik).

Die Tradition der Ashug, welche vom 17. bis 19. Jahrhundert erblühte, wurde von anderen Völkern im mittleren Osten geteilt, so z.B. den Türken, den Persern und den Arabern (<<ashug>>bedeutet <<verliebt>>auf arabisch), welche ähnliche Vorlagen zur Bildund der Verse benutzten und traditionelle Motive improvisierten. Da gab es eigene Schulen der ashugner unter den Armeniern in dem alten türkischen Reich, Persien, and Tiflis ( in Tiflis waren die Armenier ab dem Mittelalter demogafisch die vorherrschende Bevölker-ungsgruppe), auch in Ejmiadzin und Guymri. Die Musiker trafen sich zu richtigen Wettbewerben und sammelten ihre Originalkopositionen in Büchern, welche auch heute noch benutzt werden.

Der bekannteste armenische ashug war Sayat Nova ( 1717 – 1795, geboren als Harutyun Sayadian ). Er war aus Aleppo , komponierte und interpretierte in vielen Sprachen, Armenisch, Türkisch, Georgisch und Azerbeidjanisch. Er war Sänger und Musiker an den Höfen des Persischen Shah Nadir, des Georgischen Herrschers Iraklii II in Tiflis und verbrachte seine letzten Labensjahre in dem bedeutenden nordarmenischen Kloster Sanahin. Wie in allen ashug Liedern beendet der Sänger seine Verse mit instrumentalem Zwischenspiel ( auf armenisch gyaf).Sayat Nova war ein virtuoser kamancha Spieler, es wird gesagt, er habe geagt, die Musik derr kamanch „ heile in gebrochenes Herz, nehme den Schmerz des Leidenden und würde nur von einem wirklichen Künstler voll verstanden und geliebt.

 

 

 

 

 

 

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